Jens Schlieter

Ein eingefahrener Sandweg. Ohne Gräben. Wie breit ist er, kann man das sagen: Er geht über in die Wiese. Oder die Wiese hört auf. Oder geht über in einen Weg. Wie ist das genau? Es gibt keine Grenze. Der Weg ist nicht zu Ende. Und die Wiese fängt nicht an. Das ist nicht ausdrückbar. Und ist der Ort, wo wir leben. Johannes Bobrowski, aus: "Das Käuzchen" (1963)

 

Jens Schlieter ist seit 2009 Professor für systematische Religionswissenschaft an der Universität Bern. Seine Forschungs- und Lehrschwerpunkte umfassen die Ideengeschichte des indischen und tibetischen Buddhismus, aber auch die gegenwärtigen bioethischen Debatten in den buddhistischen Traditionen. Zugleich richtet sich sein systematisches Interesse auf die Frage, wie Philosophien, die in unterschiedlichen religiösen Traditionen wurzeln, eben diese religiösen Vorverständnisse reflektieren. Hierzu bietet eine Untersuchung der verwendeten Metaphern, die auch dem philosophischen Nachdenken unentbehrlich sind, einen ausgezeichneten Ausgangspunkt. Das Interesse an Nahtoderfahrungen ist ebenfalls aus diesen systematischen Fragen hervorgewachsen und hat ihren Niederschlag in einer Studie gefunden, die demnächst unter dem Titel: „What is it like to be dead? The Christian, Occult and Esoteric Roots of Near-Death Experiences” publiziert werden wird.

 

Für uns verfasste er den Leitartikel Nahtoderfahrungen in religionswissenschaftlicher Perspektive.