Unsere Diskussionsforen

Wir freuen uns auf Ihren Beitrag

Auf unserer Website „theologie-naturwissenschaften.de“ werden pro Jahr vier bis sechs Leitartikel von prominenten Autoren aus dem Themenfeld Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaften veröffentlicht. Wir laden Sie ein, zu diesen Leitartikeln ins Gespräch zu kommen.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht mit je einer prägnanten These pro Leitartikel. Der weiterführende Link führt Sie dann direkt zum Leitartikel. Dort können Sie gleich unter dem Artikel einen Diskussionsbeitrag schreiben und ins Gespräch kommen.

Gibt es einen Schöpfer von allem?

Überzeugen Sie die Argumente für einen Schöpfer des Universums?

Aktueller Kommentar in der Diskussion zum Artikel:

Martin Neukamm
08.02.2020 15:02:27
Hallo Herr Schleiff,

vielen Dank für Ihren interessanten Artikel. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob Ihre Argumentation schlüssig ist. Zum Beispiel kann ein übernatürlicher Schöpfer ein Fine-tuning der Naturkonstanten nicht im üblichen Sinn "erklären". Der gegenteilige Befund wäre nämlich erst recht ein Argument für ein göttliches Wunder. Zudem spricht der überwiegend lebensfeindliche Kosmos eher gegen eine Feinabstimmung lokaler astronomischer Parameter. Sie hätten eher ein Argument, wäre der Kosmos nicht mit unwirtlichen Welten durchsetzt, sondern so strukturiert, wie sich das viele im Mittelalter vorstellten: die Erde als Zentrum der Welt, ein paar Sterne, die als "Löcher in der Himmelskuppel" einen Blick in die "Übernatur" gestatten, die Sonne, ein paar Planeten - und das war's.

Natürlich kann man sich darüber streiten, inwieweit die globalen physikalischen Parameter feinabgestimmt sind. Der US-amerikanische Physiker und Astronom Victor Stenger hat untersucht, was passieren würde, wenn man gleichzeitig Variationen der Naturkonstanten um den Faktor 100.000 über und unter den heutigen Werten zuließe. Ergebnis: In über der Hälfte der simulierten Universen wäre die Existenz langlebiger Sterne (über eine Milliarde Jahre) möglich, die eine Evolution anstoßen könnten. Ob man das als "Feinabstimmung" bezeichnen kann, wage ich zu bezweifeln.

Ich habe in einem Artikel weitere Argumente gegen das Argument der Feinabstimmung vorgebracht. Zwar trifft der Essay nicht zu 100% Ihre Argumentation, weil er sich gegen die Argumentation eines Evangelikalen richtet. Dennoch sollten aus meiner Sicht die Wesentlichen Einwände abgedeckt sein:

http://www.ag-evolutionsbiologie.net/html/2015/widenmeyer-welt-ohne-gott-kritik-naturalismus-teil-3.html

Beste Grüße, Martin Neukamm

Warum schenken wir?

Ist schenken ein natürliches Phänomen?

Steckt Gott hinter der Gravitation?

Oder denken wir zu monokausal?

Aktueller Kommentar in der Diskussion zum Artikel:

Arnulf Wilhelm
24.02.2020 14:14:45
Sehr geehrte Frau Renninger,

ich erlaube mir nicht an Sie aufgrund einer kurzen Publikation einzuordnen und möchte mich zuvorderst für sinnstiftende Anregungen bedanken.
Selbstverständlich ist jedwede Meinung, auch wissenschaftlicher Natur, gerade das konnten Sie sogar im allgemeineren Falle der newtonschen Wissenschaft zeigen, festgelegt oder begrenzt (im Wesentlichen durch die Selbstbeschränktheit des Akteurs). Dass sich diese Grenzen verschieben ließen ist dadurch nicht automatisch festgelegt, bedarf aber einer ständigen Neueinordnung des Erfahrenen und des Erfahrenden selbst. Ebendiese Entwicklungsmöglichkeit wird sich aber de facto in der heutigen Wissenschaft genommen, mag es Newtons Absicht gewesen sein oder nicht. Entscheidend ist also heute ein Verständnis für das Vermächtnis Newtons, auf Basis der weitern gewonnen Erkenntnisse, notfalls auch zulasten seines damaligen Wissensstandes, zu gewinnen. Jedoch ist "a posteriori" nach dieser Erkenntnis klar, dass uns Menschen bisher nicht die abschließende Beurteilung über ein „ob“ oder „in welcher Form“ eine ordnende Kraft vorhanden ist obliegt.

Mit freundlichen Grüßen
Arnulf Wilhelm

Warum „intelligentes Design“ keine Naturwissenschaft ist. Eine Einführung für Nichtbiologen

Teilen Sie die Darstellung des Experten, oder hat diese Lücken?

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Dominic Groth
17.11.2021 23:24:03
Ich bin soeben durch persönliches Interesse auf diesen Artikel von Herrn Hemminger gestoßen, habe auch die Kommentare gelesen und muss dem von Herrn Junker zustimmen. Er hat meiner Ansicht nach die zentralen Kritikpunkt angesprochen. Der Text von Herrn Hemminger wirkt auf mich an einigen Stellen tatsächlich sehr polemisch und die Wirklichkeit verzerrend.

Selbst bin ich Mitglied der evangelischen Landeskirche und finde es traurig, dass Christen, die davon überzeugt sind, dass die (Makro-) Evolution keine Tatsache ist und zudem auch wissenschaftlich arbeiten, sehr oft diffamiert und pauschal in eine Ecke mit Rechtspopulisten, Fundamentalisten oder Pseudowissenschaftlern gestellt werden. Hierdurch werden sachliche Diskussionen erschwert bzw. fast unmöglich gemacht.

Ich besitze selbst einige Bücher von der Studiengemeinschaft Wort & Wissen. Diese sind sehr fundiert, wissenschaftlich aufgebaut, fair und in keiner Weise polemisch.

Im Prinzip muss es doch jedem logisch denkenden Menschen - ob akademisch arbeitend oder nicht - klar sein, dass man die Existenz Gottes nicht mit naturwissenschaftlichen Methoden beweisen kann (Gott können wir ja nicht mit unseren natürlichen Sinnen wahrnehmen). Ich kann mir nicht vorstellen, dass ID-Vertreter - selbst in den USA - dies für möglich halten. Wohingegen Indizien, die für einen Schöpfer sprechen, also seine "Spuren", wie dies Herr Junker beschrieben hat, m.E. nach sehr wohl gefunden werden können - wenn Gott tatsächlich existiert. Für mich ist z.B. das Vorhandensein der Information in der DNA eine solche Spur. Sicherlich ist eine solche Argumentation keine (reine) Naturwissenschaft, sondern hat starke Bezüge zur Theologie usw. Aber zu behaupten, dass die Naturwissenschaft gewichtigere Aussagen über den Ursprung des Universums und des Lebens machen könne, scheint mir sehr vermessen und wissenschaftsgläubig.

Abgesehen davon ist die Erforschung der Entstehung des Lebens oder der Evolution des Menschen im Prinzip historisch ausgerichtet (und damit geisteswissenschaftlich), auch wenn naturwissenschaftliche Methoden zum Einsatz kommen.

Nun möchte ich noch auf den Kommentar von Herrn Professor Breyer eingehen. Sie schreiben zu Herrn Junker: "Wenn Sie Begriffe wie "Gott", "Schöpfung" und "Wunder" vermeiden, können Sie jedwede Evolutionskritik wissenschaftlich publizieren".

Dies ist zwar in unserer heutigen Zeit korrekt, aber m.E. nicht richtig.
Das Verständnis von Naturwissenschaft hat sich in den letzten Jahrhunderten im Zusammenhang mit einer Säkularisierung der Gesellschaft verändert (nicht nur in Bezug auf die Kirche selbst, sondern auch in Bezug auf den Glauben an Gott). Anfänglich war es unter den Naturwissenschaftlern wie z.B. Newton, Kepler u.a. völlig normal, einen Schöpfergott in ihre Überlegungen mit einzubeziehen. Die Ideologien wie Naturalismus oder Materialismus haben erst später Einzug in die "Wissenschaftsgemeinschaft" gefunden.

Der emeritierte Professor Lennox (Oxford) hat in diesem Zusammenhang einmal C.S.Lewis zitiert und darauf hingewiesen, dass die Menschen in der frühen Neuzeit begonnen haben naturwissenschaftlich zu denken und zu arbeiten, weil sie Gesetzmäßigkeiten in der Natur erkannten und von diesen ausgehend auf einen Gesetzgeber (= Schöpfergott) geschlossen haben. (https://www.johnlennox.org)

Zu behaupten, dass Naturwissenschaft im Prinzip immer atheistisch sei, wie dies Professor Kutschera in seiner Einführung in die Evolutionsbiologie tut, erscheint unter diesem Hintergrundwissen als Fehleinschätzung.

Der eigentliche Schritt wäre nun, dass die Wissenschaftsgemeinschaft lernt, umzudenken und wirklich alternative Denkansätze und Ursprungshypothesen auch aus anderen Disziplinen im Sinne einer Pluralität - neben den ausschließlich naturwissenschaftlich begründeten - stehen lässt. Dann wäre es kein Problem, auch in (natur)wissenschaftlichen Publikationen von "Gott" zu sprechen. Dies ist aber bis heute nicht der Fall, was sicherlich nicht zuletzt auch mit der Prägung durch unseren Zeitgeist zu tun hat.

Die Himmel verkünden...

Juan Casanovas SJ erklärt in seinem Artikel das Modell der Kalenderberechnung seit frühen Zeiten. Leuchten Ihnen seine Ausführungen ein?

Aktueller Kommentar in der Diskussion zum Artikel:

h.-p.lieth
27.06.2019 17:49:03
Vorab und wg. der Kürze (meiner) Zeit : Nur ein herzliches "DANKE!" für diese Neue DIALOG-Reihe (unter der bewährten Ägide
von Herrn Dr. Vogelsang ). Freue mich auf weitere Beiträge , zumal ich nicht mehr -wie früher- an allen Tagungen teilnehmen kann.

Evolutionstheologie

Gott – und insbesondere, wie er den Menschen geschaffen hat – muss man sich der Ansicht von Wolfgang Schreiner nach etwas anders vorstellen als vielleicht zuvor. Was halten Sie von seinem Ansatz?

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Franz Rienesl
12.10.2022 18:49:57
Mit der Evolutionstheorie Darwins hat sich das Dogma der Erbsünde der katholischen Religion, das nach Augustinus von Hippo die reale Existenz von Adam und Eva zwingend voraussetzt, als ein Irrtum der Theologen herausgestellt. Das wäre weiter nicht schlimm, wäre der Sachverhalt der Erbsünde nicht das Fundament weiterer tragender Dogmen die bis heute das Abendland Jahrhunderte entscheidend geprägt haben, der Mythos Kreuz, die Jungfrauengeburt, die unbefleckte Empfängnis etc..
Die Wahrheit der Dogmen kann man nicht ausmessen, man kann ihre Aussagen aber nur dann glauben, wenn diese nicht den gesicherten Erkenntnissen der Wissenschaft widersprechen, im andern Fall werden die Menschen für dumm verkauft. Wo die Wissenschaft endet, beginnt der Glaube, der Glaube muss enden, wo die Wissenschaft beginnt. Diese Grenzen sind nicht fix, sondern dynamisch. Damit der katholische Glaube für zukünftige Epochen nicht zur literarischen Unterhaltung wird (Ralph Waldo Emerson) muss die Evolutionstheorie in die katholische Glaubenslehre endlich konsequent übernommen werden, auch wenn die Vorstellung von Gott dann anders werden würde als zuvor (Wolfgang Schreiner). Die erläuterte „Evolutionstheologie“ von Wolfgang Schreiner wäre ein förderlicher Beitrag dazu. Bereits Papst Paul VI. hat die Sorge um die Dogmen umgetrieben. **

Der Fall Bruno in (altem) neuen Licht

Überzeugen Sie die Argumente von Alberto A. Martinez, dass die Katholische Kirche Giordano Bruno wegen astronomischer Ansichten verurteilt hatte? Was sagt das Ihrer Ansicht nach über das Verhältnis von Wissenschaft und Religion aus?

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Alfred Robnik
01.07.2021 10:14:53
Meines Erachtens muss zwischen der kirchlichen Verurteilung der Thesen Giordano BRUNOS und seinem Strafurteil zum Feuertod unterschieden werden. Die These, dass es im Universum ‚Welten’ gäbe, gleich unserer Erde, mit Lebewesen, gleich uns Menschen, mit einer unsterblichen Geist-Seele, die wie wir Menschen dem Tod verfallen sind, und die in Konsequenz daher überall auch einen ‚Erlöser’ brauchen würden, wie wir, wurde von der Kirche im Prozess gegen Giordano BRUNO abgelehnt und als „nicht mit dem Glauben der Kirche vereinbar“ verurteilt. Seine zusätzliche Verurteilung zum Feuertod entsprach der damaligen Rechtslage, die jedoch nach unserem heutigen Rechtsempfinden mit Nichts gerechtfertigt werden kann. Dass wir heute dieses Urteil zum Feuertod ablehnen und verurteilen, rechtfertigt jedoch nicht eine gleichzeitige Ablehnung und Verurteilung des damaligen Entscheides der Kirche gegen Giordano BRUNOS These der ‚vielen Welten‘ als unberechtigt. Dieser Entscheid entsprach adäquaten Entscheide aus der kirchlichen Tradition, wie im Artikel dankenswert angemerkt worden ist.