Stephen Hawking habe - so der Artikel - 1974 berechnet, dass schwarze Löcher im Zuge der sog. Hawking-Strahlung Informationen vernichten, was zu dem sogenannten Informationsparadoxon bei schwarzen Löchern führe. Dies widerspreche den Grundprinzipien der Quantenmechanik, dass Informationen nicht einfach verschwinden können. Ein Forschungsteam um Xavier Calmet von der University of Sussex zeige eine Lösung für das Informationsparadoxon auf. Das Team habe herausgefunden, dass bei Einbeziehung der Quanten-Schwerkraft die Hawking-Strahlung durchaus Informationen beinhalten kann. Da es derzeit keine Instrumente gibt, die Hawking-Strahlung messen können, schlägt Calmet vor, Simulationen von schwarzen Löchern in Laboren zu untersuchen, um mehr darüber zu erfahren. - hhp

Die genaue Expansionsgeschwindigkeit des Universums sei - so der vorliegende Artikel - bis heute unklar, da unterschiedliche Messmethoden zu verschiedenen Werten führen. Ein Forschungsteam der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) hat nun eine neue, genauere Messung durchgeführt. Verwende man die sog. kosmische Abstandsleiter, ergebe sich ein anderer Wert als bei Verwendung der kosmischen Hintergrundstrahlung. Die Diskrepanz lege nahe, dass unser Verständnis der grundlegenden physikalischen Gesetze des Universums möglicherweise falsch ist. Leider wird der Artikel an dieser Stelle nicht konkreter, und Konsequenzen für unser derzeitiges kosmisches Weltbild bleiben im Dunkeln. - hhp

Die Grenzen des Erkenn- und Messbaren verschiebt sich durch die Forschungen der Naturwissenschaften immer weiter nach hinten. Lassen die zunehmenden Entwicklungen auf diesem Gebiet noch Platz für einen Gottesglauben? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Theologe Hans Küng. Seine These: Gott ist kein „Lückenbüßer“, der dann ins Spiel kommt, wenn es darum geht, die Erkenntnislücken der Naturwissenschaften zu füllen. Sein Wirkbereich sei viel grundlegender, wenn man Gott als Unbedingtes, als Absolutes postuliere. Daher beantworte die Naturwissenschaft die Frage nach dem „Wie“ der Entstehung von Raum, Zeit und Universum, die Theologie dagegen beschäftige sich mit der Frage nach dem „Warum“ des gesamten Daseins. - lm

Die Erforschung des frühen Universums ist immer für eine Überraschung gut. Eine Pekinger Astronomengruppe beschäftigte sich mit einer der am weitesten entfernten Galaxien. Da ihr Licht Milliarden von Jahren zu uns unterwegs war, zeichnet sich ein Bild dieses Sternensystems von 'kurz' nach dem Urknall ab. Diesem Bild zufolge müssen die ersten Sterne früher entstanden sein als bislang vermutet. - hhp

Ein spannendes Gespräch über schwarze Löcher, Plasmaphysik und das Cern in Genf, das Objekt Oumuamua und Ausserirdische und über die Zukunft des Universums, durchsetzt mit der jüdischen Frömmigkeit des Gesprächpartners und dem Kulturpessimismus der Interviewerin.

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Vor Studenten und Doktoranden der Summer School der Päpstlichen Sternwarte sagte Papst Franziskus, es sei Aufgabe des Wissenschaftlers, "das Universum zumindest teilweise zu kennen; zu wissen, was wir wissen und was wir nicht wissen und wie wir mehr lernen können". Sowohl für Gläubige als auch für Wissenschaftler sei das Eingeständnis wichtig, dass es vieles gebe, was wir nicht wissen. Aber ebenso wichtig sei es, "niemals vor einem selbstgefälligen Agnostizismus Halt zu machen", und nie "sollten wir Angst haben, mehr zu lernen". Auf der Ebene der Metaphysik sah der Papst die Möglichkeit, in den Dingen die "erste Ursache von allem" anzuerkennen, auf der Ebene des Glaubens akzeptiere man die "Selbstoffenbarung Gottes". Die Harmonisierung dieser verschiedenen Perspektiven öffne uns "hoffentlich für die Weisheit".

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In einem offiziellen Gesuch plädiert der Päpstliche Kulturrat für die Rehabilitierung des interdisziplinären Pioniers Pierre Teilhard de Chardin - Anlass für den systematischen Theologen Jan-Heiner Tück, in die Gedankenwelt Teilhards einzuführen. Da mit der positiv zu würdigenden Grundintention Teilhards, Glaube und Evolution zu versöhnen, tiefgreifende Veränderungen in Schöpfungs-, Gottes- und Christusverständnis einher gegangen seien, habe Teilhard von Anfang an bis über seinen Tod hinaus "Schwierigkeiten mit den kirchlichen Autoritäten" gehabt. Erst mit dem Zweiten Vaticanum seien "Rezeptionsblockaden" gefallen, und Papst Franziskus habe nun "positiv auf Teilhard de Chardin Bezug genommen". Der Autor begrüßt eine Rehabilitierung Teilhards, was eine "Selbstkorrektur des römischen Lehramtes" einschließe, aber auch bedeute, "die selektive Rezeption Teilhards in Esoterik und New Age, in Transhumanismus und Digitalismus kritisch unter die Lupe zu nehmen". Bei einer Rehabilitierung müsse allerdings "die methodische Unschärfe, aber auch die eigenwillige Begrifflichkeit Teilhards" vermieden werden, wenn man im aktuellen interdisziplinären Gespräch ernst genommen werden wolle.

Wenn der Leiter der vatikanischen Sternwarte, Guy Consolmagno, ganz wie seine atheistischen Freunde Gott im Universum nicht finden kann, ja das Universum für sinnlos hält, wird man hellhörig. Bei näherem Hinsehen erweist sich der Titel des Artikels allerdings als leicht erschummelt, denn vollständig wiedergegeben heißt es: "Das Universum AN SICH ist sinnlos". Dies stimmt für Consolmagno deshalb, da es für ihn mehr gibt als das Universum und mehr als Wissenschaft, und da er Sinn, Zweck und Gott außerhalb des Universums verortet. Gott sei "übernatürlich, jenseits des Universums". Poesie sei eine bessere Ausdrucksform dafür als die Sprache der Wissenschaft. Man verlange schließlich auch keinen mathematischen Beweis für Mutterliebe. In gleicher Weise sei auch der Schluss von Design auf Gott ("Intelligent Design") unstatthaft. Auch wenn Consolmagno keinen deistischen Gott meint, so betont er doch primär die Transzendenz Gottes. Die Immanenz kommt indes zu kurz mit der Gefahr, sich "unter Gott ein übergroßes, räumlich von uns getrenntes Wesen, einen himmlischen Übervater, der über aller Welt thront, also im Jenseits sitzt" vorzustellen, wie der systematische Theologe Hans Kessler an anderer Stelle betont. Dabei werde "nicht bedacht, dass ein derart außerhalb der Welt sitzender Gott durch die Welt begrenzt, also nicht unbegrenzt, nicht unendlich und damit gar nicht Gott wäre".

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Der Artikel bezieht sich auf die Einladung führender Wissenschaftler und Kosmologen zur Sternwarte des Vatican, um bei einer Konferenz den Jesuiten und Kosmologen George Lemaitre, der als Begründer der Urknalltheorie gilt, zu ehren. Mit Papst Franziskus und dem Leiter der Sternwarte, Guy Consolmagno SJ, betont der Artikel die Vereinbarkeit von Evolution und Urknall mit dem christlichen Glauben, mahnt aber auch - wie seinerzeit Lemaitre Papst Pius XII. - zur Vorsicht: Der Schöpfungsakt Gottes habe nicht vor 13,8 Milliarden Jahren stattgefunden, er finde permanent und kontinuierlich statt. Ein Gott, dessen Schöpfung sich auf den Urknall reduziere, sei nicht der christliche Gott. Der Artikel räumt damit über prominente O-Töne mit einem in christlichen Kreisen verbreiteten Missverständnis auf.

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Die große Titelfrage treibt nicht nur Philosophen, sondern auch Physiker um. Denn eigentlich dürften wir gar nicht existieren, Materie und Antimaterie hätten sich nach dem Urknall gegenseitig auslöschen müssen. Dennoch gibt es unsere Welt und die Physiker suchen in ihr nach der verlorenen Antimaterie. Die einen versuchen (so z.B. am CERN), Antiteilchen zu erzeugen,die anderen Suchen nach Antimaterieclustern in der Tiefe des Alls und dritte suchen nach möglichen Unterschieden von Materie und Antimaterie. Ein interessanter Überblick über die (Anti)Materie.

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