Das Universum... Erklärbar oder ein Mysterium?

Leitartikel von Willem B. Drees

Wird es jemals eine Antwort auf alle Fragen zum frühen Weltall geben? Meiner Meinung nach kann die Wissenschaft den Horizont weiter hinausschieben: unser Blick wird weiter reichen, und dadurch werden wir Dinge auch anders sehen. Jedoch kann die Wissenschaft den "Horizont des Nicht-Wissens" nicht aufheben; es bleibt "ein Nebel, in den unsere Fragen entschwinden, und nie kommt ein Echo jemals zurück".

Die Schöpfungsgeschichte fängt am ersten Anfang an. Wir kennen aber die Wirklichkeit nicht so wie einen Film, den wir von seinem Beginn an zu sehen bekommen. Unsere Situation gleicht der von Schatzgräbern und Archäologen: wir entdecken Spuren und Hinweise und aufgrund dessen versuchen wir, die Vergangenheit zu erfassen. Dabei, so könnte man sagen, werden immer wieder Fragen weitergegeben.            


Die Kette der Fragen

Der Architekt, der ein Gebäude entwirft, beschließt, Beton zu verwenden. Dabei weiß er etwas, so hoffen wir, über die Kräfte, die dieser Beton aushalten kann. Würde jemand fragen, warum die Kräfte so sind, wie sie sind, dann könnte der Architekt auf einen Ingenieur verweisen, der Materialforschung betreibt. Dieser Materialforscher kann etwas erzählen über die empirische Forschung und über die Theorie, über die Zugkraft und die Bruchwahrscheinlichkeit und wie dies alles im Zusammenhang steht mit den chemischen Bindungen zwischen den verschiedenen beteiligten Stoffen. Ebenfalls würde der Ingenieur möglicherweise wissen, welchen geologischen Lagen der verwendete Zement und der Sand entstammen. Fragt man, wie diese Lagen dort in die Erde hineingekommen sind, dann wird weiterhin auf einen Geologen verwiesen werden. Dieser hält einen Vortrag über die Abtragung von Gebirgen (Erosion) und die Ablagerung von Sand und Kies durch Flüsse (Sedimentation); so haben sich auf der Erde Lagen gebildet. Vielleicht kann der Geologe angeben, daß der verwendete Sand ursprünglich Teil einer bestimmten Bergkette war, vielleicht sogar, daß deren Material davor auch schon einmal auf einem Meeresboden abgelagert war. Wenn man sich aber damit nicht zufrieden gibt und danach fragt, woher das Silizium und der Sauerstoff kommen, die chemischen Elemente, aus denen der Sand besteht, dann wird der Geologe sagen müssen, daß das am Beginn der Erde schon da war; wir haben das am Beginn unseres Sonnensystems mitbekommen. Darum wird zur Beantwortung der Frage, woher die Elemente kommen, auf einen Astronomen verwiesen. Dieser kann dann erklären, wie sich durch Kernfusionsprozesse in Sternen und bei Sternexplosionen die verschiedenen schwereren Elemente aus Wasserstoff und Helium gebildet haben; wir kommen später darauf zurück. Aber dann kann wieder danach gefragt werden, woher die Wasserstoffatome gekommen sind. Letztendlich gelangt man auf das Gebiet der Theorien über die frühesten Stadien unseres Weltalls.

An der Grenze der Wissenschaft

So geben, kurz gesagt, Wissenschaftler immer wieder Antworten auf Fragen, die zu ihrem Fachgebiet gehören – und so schieben sie andere Fragen weiter. Jemand anders muß das Material, mit dem sie beginnen, mal erklären. Schließlich bleiben zweierlei Art Fragen über. Es sind zum einen Fragen zu fundamentalen Feststellungen: Warum verhält die Materie sich so, wie sie sich verhält? Warum sind die Naturgesetze so, wie sie sind? Und zweitens sind da Fragen historischer Art: Wo kommt das letztlich her? Derartige Fragen tauchen ständig wieder auf. Es sind Fragen "an der Grenze" der Wissenschaft, "ein Horizont des Nicht-Wissens". Wissenschaftler sind in der Lage, vieles zu erklären, aber damit verschwinden Fragen dieser Art nicht. Der Horizont verschiebt sich, er verlagert sich etwas weiter weg.

Das anthropische Prinzip

In den letzten Jahren hat eine Reihe von Menschen versucht, derartige Fragen auf andere Weise zu beantworten, dadurch nämlich, daß sie auf unsere eigene Existenz verwiesen haben. Das Weltall ist so, wie es ist, weil dieses Weltall derart ist, daß wir darin existieren können. Wäre das Weltall ein wenig anders gewesen, dann hätte Leben, so wie wir es kennen, nicht entstehen können. Das letztere scheint sich aus einer Reihe von Gedankenexperimenten zu ergeben. Entwirft man ein wissenschaftliches Modell, so kann man auch betrachten, wie dieses sich entwickeln würde, würde man die Voraussetzungen ein wenig verändern. Man könnte etwas mehr Masse oder eine etwas größere Geschwindigkeit zu Beginn der Expansion annehmen; oder ein Elektron, das ein bißchen schwerer ist als das heutige; oder eine elektrische Kraft, die ein wenig stärker oder ein wenig schwächer ist, verglichen mit der Schwerkraft; oder einen Raum, der über zwei Dimensionen (Richtungen) verfügt an Stelle von dreien, und so weiter. Es zeigt sich, daß kleine Veränderungen oft große Folgen nach sich ziehen.            

Ein Beispiel: Das Weltall, in dem wir leben, scheint viel größer zu sein, als es für unsere Art von Leben erforderlich wäre. Eigentlich benötigen wir nicht viel mehr als unser Sonnensystem, und wenn wir ganz großzügig sind, dann erscheint unser Milchstraßensystem mit so ungefähr hundert Milliarden Sternen doch wirklich groß genug. Hätte es nicht ein bißchen weniger sein können? So betrachtet, scheint der sinnlos-gigantische Umfang des Weltalls gegen die Vorstellung zu sprechen, daß es einen Schöpfer gibt, der Leben und vor allem bewußtes und verantwortungsvolles Leben zustande bringen wollte. Ist aber der enorme Umfang wirklich so sinnlos? Wenn die Zeit zur Bildung schwerer Elemente und für die Evolution des Lebens ausreichend sein soll, dann muß das Weltall auch groß sein. Jedenfalls hat sich das Licht umso weiter fortbewegen können, je länger ein Weltall besteht. Um groß zu sein, muß das Weltall schließlich auch über hinreichend viel Masse verfügen. Ein Weltall mit der Masse eines Milchstraßensystems würde sich nur einen Monat lang ausdehnen, bevor es wieder in sich zusammenstürzen würde. Leben hätte sich nicht entwickeln können. 

Was folgt daraus?

Nehmen wir einmal an, daß das Weltall tatsächlich "genau richtig" für unsere Form des Lebens sei. Steckt dann etwas dahinter, beispielsweise eine bewußte Entscheidung für die Eigenschaften, die die Existenz von Menschen möglich machen? Haben wir hier einen Anknüpfungspunkt für den Glauben an einen Schöpfer, der Menschen wollte? In der Diskussion über die Eigenschaften des Weltalls wird immerhin von "anthropischen Prinzipien" gesprochen. Das ist ein nicht so glücklicher Begriff. Es geht jedenfalls nicht nur um ein Weltall, in dem der Mensch (anthropos) existieren kann, sondern auch um ein Weltall, in dem ein Planet wie der unsrige mit dem richtigen Material hinreichend Zeit hat um durch Evolution Leben hervorzubringen. Es könnte daher zunächst einmal besser "biotisch " heißen. Und es geht dann auch nicht um ein klares Prinzip, sondern um den Hinweis auf eine für uns glückliche Kombination von Eigenschaften. Was dahinter stecken könnte, das gerade ist die Frage. Vielleicht handelt es sich um nichts anderes als um eine selektive Wahrnehmung. Wenn wir in einem Zug leben würden und aus dem Fenster sähen, dann würden wir feststellen, daß die Schranken an den Bahnübergängen immer geschlossen wären. Wie wären die Menschen zu bedauern, die da stehen und warten; nie könnten sie hinüberkommen. Aber das ist Unsinn; daß wir immer wieder geschlossene Bahnübergänge sehen, würde daher rühren, daß wir die Welt vom Zug aus betrachten. Daß die Gegebenheiten in unserem Teil des Weltalls genau gut sind, ist vielleicht genau so etwas, eine Folge selektiver Wahrnehmung. Dort, wo die Umstände anders sind, können wir nicht sein, und das sehen wir daher auch nicht.

Vielleicht ist es auch so, daß viel von dem, was jetzt "Entscheidung" zu sein scheint, doch einer weiter ausgearbeiteten Theorie folgt. Das ist mit einigen Eigenschaften des Weltalls bereits passiert, seit die Diskussion über "anthropische Koinzidenzen" aufkam. So wurde eine neue Theorie entwickelt, die Inflationstheorie. Nach dieser Theorie gab es am Beginn des Weltalls eine Periode superschneller Ausbreitung. Diese Theorie schließt sich gut an heutige Erkenntnisse und die Urknalltheorie an, und sie erklärt unter anderem, warum Materie und Strahlung in dem für uns wahrnehmbaren Weltall so gleichmäßig verteilt sind – etwas, wofür man früher eine "anthropische" Erklärung zu geben versuchte.            

Auch hinsichtlich der Eigenschaften unseres Weltalls geben wir Fragen weiter. Vielleicht kann vieles erklärt werden, aber auch dann stellen sich wieder andere, neue Fragen an der Grenze der Wissenschaft. 

Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

Es bleiben sogar Fragen, wenn die Kosmologie und die Physik eines guten Tages mit einer vollständigen Theorie kommen würden, einer Theorie, die alle bekannten Erscheinungen in zusammenhängender Weise erklären würde. Man stelle sich vor: in einem Artikel, in einer einzigen Formel stände die Antwort auf alle unsere Fragen. Aber der Artikel steht auf einem Stück Papier, die Formel besteht aus Symbolen. Eine Frage bleibt dann nicht beantwortet: Warum gibt es eine Wirklichkeit, die sich so verhält, wie es die Formeln beschreiben? Es ist so wie mit einem berühmten Bild des belgischen Malers Magritte. Er hat ganz sorgfältig eine Pfeife gezeichnet, so eine Pfeife, mit der Tabak geraucht wird. Unter dem Bild steht jedoch "Ceci n'est pas une pipe", "Dies ist keine Pfeife"; und das stimmt auch. Denn es ist die Abbildung einer Pfeife. Man kann keinen Tabak hineinstopfen, und wenn man die Abbildung anzünden würde, würde etwas anderes passieren, als wenn man eine Pfeife anzündete. Es bleibt ein Unterschied zwischen einer Abbildung, wie gut sie auch sei, und der Wirklichkeit. So ist es auch mit einer guten wissenschaftlichen Theorie. Wie gut die Theorie auch sein mag, es bleibt die Frage, warum die Wirklichkeit sich so verhält, wie es die Theorie beschreibt.

Es ist die alte philosophische Frage: Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts? Und es gibt gleichartige Fragen, die mit der Wissenschaft zusammenhängen, die aber durch die Wissenschaft nicht beantwortet werden. Warum ist die Mathematik so effektiv bei der Beschreibung der Wirklichkeit? Warum läßt die Wirklichkeit es zu, daß wir mit unzutreffenden Theorien doch recht erfolgreich arbeiten können? Gary Zukav schrieb ein populäres Buch über Quantenphysik, Die tanzenden Wu-Li Meister. Darin stellt er einen Zusammenhang zwischen Paradoxen im Zen-Buddhismus und Problemen mit der Interpretation der Quantenphysik her. Rudy Kousbroek äußerte im Vorwort zur niederländischen Übersetzung neben der Anerkennung für die Erklärung der Physik zu Recht Kritik:                          

Was den mystischen Sucher nach dem Mysterium charakterisiert ist, daß er auch Mysterium finden will. Das, was mich interessiert, ist die Lösung. (...) Vielleicht aber ist das eigentlich das letzte Mysterium: daß das geht, daß das immer wieder möglich ist.  

Es ist nicht richtig, Probleme und Rätsel innerhalb der Wissenschaft zu Mysterien aufzubauschen. Eine derartige Lebenshaltung wird immer wieder zu einem weiteren Rückzug gezwungen. Gerade der Erfolg der Wissenschaft jedoch kann zu Fragen hinführen. Wie kann Wissenschaft so erfolgreich sein? Was sagt das über Menschen und über die Wirklichkeit aus?

Gelehrte Unwissenheit

Man kann auf verschiedene Weise mit dieser Art hartnäckiger Fragen umgehen. Über den amerikanischen Präsidenten Truman wird berichtet, daß er auf seinem Schreibtisch ein kleines Schild stehen hatte mit der Aufschrift "The buck stops here" (etwa: "Hier liegt die letzte Verantwortung"). Innerhalb einer Organisation kann man schwierige Entscheidungen weiterreichen, weiter an höher gestellte Personen. Der Präsident aber kann das nicht, er muß Entscheidungen fällen, Knoten durchhacken. Naturwissenschaftler brauchen keine Knoten durchzuhacken. Sie haben mit der Unsicherheit offener Fragen zu leben. Eine politische Entscheidung oder eine dogmatische Antwort ist nicht erforderlich und nicht passend. Der Glaube braucht hier ebenfalls auch keinen Knoten durchzuhacken, er kann aber anerkennen, daß all unser Erklären ein offenes Ende hat. Der Physiker Charles Misner drückt das folgendermaßen aus: 

Die Aussage, daß Gott das Weltall geschaffen hat, erklärt weder Gott noch das Weltall, sondern bewahrt uns die Offenheit für Geheimnisse von ehrfurchtgebietender Majestät, die wir ansonsten vielleicht vernachlässigen würden.  

Vielleicht wird uns nie eine definitive Erklärung gelingen. Schließlich sind wir immer innerhalb der Grenzen unserer Ideen und unserer Existenz tätig. Niemals können wir das Weltall "von außen" betrachten, aus der Perspektive der Ewigkeit. Das stellt auch ein Problem dar, wenn von Gott die Rede ist: wir befinden uns im Weltall und suggerieren, als wenn wir über etwas, das umfassender ist, sprechen würden.            

Je mehr wir wissen, desto besser können wir ermessen, daß unser Wissen an Grenzen stößt. De docta ignorantia (Über die gelehrte Unwissenheit) war der Titel eines Buches von Nikolaus von Kues, einem Theologen und Kardinal aus dem fünfzehnten Jahrhundert. Der naturwissenschaftliche Weg zur Erkenntnis hat sich als ein sehr erfolgreicher erwiesen. Es muß damit aber nicht die Arroganz der Überzeugung verbunden werden, dass wir auf diese Weise alles restlos erklären könnten. Im Gegenteil: so werden wir umso mehr vor Fragen über das Wesen und den Urgrund unserer Wirklichkeit gestellt. Warum gibt es sie? Warum ist sie so, wie sie ist? Das Gewitter ist nicht die Stimme von Göttern und auch kein Mysterium. Das bedeutet aber nicht, daß wir nicht mehr über die Wirklichkeit, von der sowohl wir als auch das Gewitter einen Teil ausmachen, staunen könnten. Im Gegenteil, letztendlich bleibt das Dasein ein Mysterium.

Willem Drees

Veröffentlicht im September 2011


Adaptiert aus Willem B. Drees, Vom Nichts zum Jetzt: Eine etwas andere Schöpfungsgeschichte. Übersetzt aus den Niederländischen von Klaus Blömer. Hannover: Lutherisches Verlagshaus, 1998, S. 21-26. Englische Fassung: Willem B. Drees, Creation: From Nothing until Now (Routledge, 2003).

Willem B. Drees ist Inhaber des Lehrstuhls für Religionsphilosophie und Ethik an der Universität Leiden, und ist Vize-Dekan der Fakultät der Geisteswissenschaften. Er ist Herausgeber von Zygon: Journal of Religion and Science. Letzte Publikation: Willem B. Drees, Religion and Science in Context: A Guide to the Debates (London: Routledge, 2010). 

Bildnachweis
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Titelblatt aus "De docta ignorantia" (Cod. Cus. fol. 1) © St. Nikolaus Hospital Bernkastel-Kues

Ist das Universum erklärbar oder ein Mysterium?

Ihre Meinung ist gefragt!

Wird der Mensch das Universum einmal vollständig erklären können? Wie weit werden die Einsichten der Wissenschaft reichen? Sagt uns das anthropische Prinzip etwas? Fragen und Gedanken, die Ihnen beim Lesen des Artikels von Willem B. Drees gekommen sind, wie auch ihre Meinung dazu, sind hier herzlich willkommen!

Kommentare (5)

  • Hermann Aichele
    Hermann Aichele
    am 27.10.2011
    Ich finde diese Fragen wissenschafts-philosophisch immer interessant. ABER: haben sie eine besondere Nähe zur Gottesfrage?! Ist damit überhaupt etwas Hilfreiches zur Gottesfrage ausgesagt? Hat ein (auch in der Kosmologie) wahrnehmbarer erkenntnistheoretischer Horizont in ganz *besonderer* Weise etwas zu tun mit der – mitten im Diesseits jenseitigen – Transzendenz Gottes? Irgendwo (vermutlich vor Schülern in der kath Akademie Hohenheim) muss Harald Lesch mal ganz pfiffig gesagt haben: Besonders Physiker würden immer wieder nach Spuren zu Gott gefragt; aber: Warum fragen Sie das mich und nicht ebenso Ihren Tankwart?
    Das, was Menschen bewegt, von Gott zu reden, liegt doch *in ihnen selbst*: in ihrem Leid und in ihren Hoffnungen – erwächst aus ihren Versuchen, mit sich und anderen zurecht zu kommen. Mit Drewermann gesagt: Gott als Chiffre, in einer nicht sehr menschengerechten Welt doch Menschlichkeit zu bewahren und zu bewähren.
    So wie – bibelgeschichtlich gesehen - die Schöpfungserzählungen erst in einer sehr späten Stufe aufgesetzt sind auf die Ur-Erfahrungen Gottes in Befreiung aus Ägypten und unzähligen Reflektionen über Angst und Mut, Gewissen und Verantwortung... (und dann vergleichsweise kurz und mit Rückgriff auf außerbiblische Geschichten ausgeführt) – so sind diese anderen kosmologischen Fragen doch erst sehr nachträglich in höchster (akademischer) Reflektion entstanden. Sie könnten von den wahrhaft menschlichen Fragen ablenken.
  • Martin Haug
    Martin Haug
    am 14.11.2011
    @Herrmann Aichele: Ich denke es kommt darauf an, ob man von seinem Gott erwartet, auch real existent zu sein. :-)
    Wenn einem die Einbildung eines göttlichen Vaters reicht und man die Kirchengemeinde im wesentlichen als Selbst-/Lebenshilfegruppe auffasst, dann ist die Frage im Artikel natürlich irrelevant.
    Das ist zweifellos eine nachvollziehbare und legitime Ansicht, die Frage ist aber, wofür dann der Glaube an einen Gott noch gut sein soll?
  • Stephanie Sp
    Stephanie Sp
    am 21.12.2012
    @Martin Haug: ich bin agnostisch. Den Glauben braucht man doch, um Hoffnung und Lebenskraft zu schöpfen! Das ist der eigentliche Sinn dahinter. Wenn Menschen richtig an Gott glauben, finde ich das sehr gut, solange sie niemanden schädigen. Ich weiß aus eigenen Erfahrungen, dass Glaube helfen kann. Ob nun durch eine Einbildung ausgelöst oder nicht, das ist total irrelevant, solange es hilft. Oder? Liebe Grüße!
  • Michael K. Eichbaum
    Michael K. Eichbaum
    am 12.02.2014
    Diesem herausragenden Beitrag ist nichts mehr hinzu zu fügen, bis auf die Tatsache das Mysterium des Nichtwissens einer Wirklichkeit nach Poppers betrachtend, als evident hinzunehmen bis eine Gegenteilige Meinungsmehrheit entsteht. Nehmen Sie es doch als Tasache an, das biotisches organismische Leben innerhalb der RNA/DNA innewohnt und schliessen Sie im Umkehrschluss, dass das Universum ein kleiner Bestandteil eines lebendigen Lebewesens ist, so beantworten wir viele weitere Fragen der Wirklichkeit und lassen alte weiterhin offen. Doch die allgemeingültige Akzeptanz dieser Tatsache erbringt neue Demut zur Natur, zu einem lebendigen "JuniorGott" und gibt wieder Hoffnung und Glaube das Bewusstsein kein irdischer Grenzgang sein muss. Gegenteilige Erklärungsversuche gerne an mich weiterleiten.
  • Helmut Hansen
    Helmut Hansen
    am 18.03.2014
    Es gibt kaum einen Bereich der Wirklichkeit, der von so viel Konfusion umgeben ist, wie die Frage nach einem transzendenten Grund der Wirklichkeit.
    Tatsächlich aber lässt sich dieser Bereich ebenso mit Mitteln der Wissenschaft aufklären wie einst das Atom. Der Schlüssel hierzu ist eine sehr grundlegende und einfache Erkenntnis: Ein Universum, dessen letzter und eigentlicher Grund transzendenter Natur ist, muss zwangsläufig sehr sehr speziellen Bedingungen genügen. Wenn es uns gelänge, diese Bedingungen zu spezifizieren, dann könnten wir u.U. erfahren, ob unser (!) Universum diesen Bedingungen genügt. Wäre dies der Fall, dann hätten wir Grund zu der Annahme, dass unser Universum ein Universum mit transzendentem Grund ist.

    Bis heute ist jedoch niemand dieser Erkenntnis systematisch nachgegangen.

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